Musikzug TuS Bothel feiert Jubiläum zum 40-jährigen Bestehen

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- Von Nina Baucke, Rotenburger Rundschau 04.09.2015 (Link) 

Musikalische Familie 


Gar nicht wasserscheu: 2014 machte der Musikzug bei der Cold-Water-Challenge mit.Gar nicht wasserscheu: 2014 machte der Musikzug bei der Cold-Water-Challenge mit.
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Bothel. 2014 geht der Musikzug Bothel baden. Nicht im übertragendem Sinne, sondern buchstäblich: als Teilnehmer einer Aktion names „Cold-Water-Challenge“, die in dem Sommer durch das Netzwerk Facebook rollt. Musikvereine und Blaskapellen nominieren sich gegenseitig und machen im Wasser Musik. Die Nummer mit „Smoke on the water“ im Kinderbecken des Botheler Freibades ist ein Ausdruck dafür, was dem Musikzug seit 40 Jahren ein großes Anliegen ist: gemeinsam Musik machen und dabei Spaß haben – egal in welchem Alter.

Die Begeisterung für das gemeinsame Musikmachen ist von Anfang an die Triebfeder des Ensembles – auch, wenn das in den Gründungszeiten nach 1975 noch in zwei Gruppen geschah. Ins Leben gerufen hatte das Ensemble Erich Grigat, der heute noch als Ehrenmitglied dem Musikzug angehört.

„Für die Erwachsenen gab es den Fanfarenzug, für Kinder und Jugendliche den Spielmannszug“, erklärt Katrin Schwiebert, seit 2013 die Vorsitzende des Musikzugs. Wenige Jahre später, 1983, löste sich der Spielmannszug auf – und aus zwei Gruppen wurde wieder eine, die die Mitglieder 1997 in „Musikzug TuS Bothel“ umbenannten.
Irgendwann wanderten auch die Natur- und Landsknechtfanfaren in das Instrumentenarchiv. „Jürgen Rudolph hat die Sache nach vorne getrieben“, erinnert sich Schwiebert. „Von da an haben wir auch angefangen, nach Noten und nicht mehr nach Zahlen zu spielen.“ Gleichzeitig erweiterte der Musikzug sein Instrumentenspektrum: mehr Percussion, Trompete, Flügelhorn, Althorn, Tenorhorn, Euphonium, Posaune und Tuba.


Aber auch modisch durchlief der Musikzug verschiedene Phasen: Der Spielmannszug lief zu Beginn mit weißen Hosen und Röcken sowie türkis-blauen Westen und Schiffchen auf, während der Fanfarenzug seine Auftritte in schwarzen Hosen, türkis-blauen Jacken und schwarz-blauen Schiffchen bestritt. Die schwarzen Hosen und türkis-blauen Jacken sind geblieben, aus dem Schiffchen wurde allerdings ein schwarzes Barrett mit dem roten Vereinsemblem und einer weißen Feder.


Vor allem musikalisch ist einiges heute anders, als in den Gründungstagen. „Maßgeblich sind wir da durch Jürgen weitergekommen“, sagt Johanna Wietzke. Will heißen: Raus mit den Polkamedleys, stattdessen steht nun eine Mischung aus volkstümlicher Musik, modernen Hits und Klassik auf dem Probenplan. „Es geht immer mehr in die sinfonische Richtung“, so Wietzke. Die 24-Jährige hat vor zwei Jahren die musikalische Leitung des Ensembles übernommen – als Nachfolgerin von Rudolph, der 32 Jahre als Dirigent vor den Musikern gestanden hatte. „Aber nach wie vor spielen Schützenfest und die dazu passende Musik eine große Rolle für uns.“ Wichtig ist dem Musikzug Bothel dabei auch die Nachwuchsförderung: So probt die „Blechbande“ jeden Montag vor dem Musikzug. „Damit und mit unserer Anfängergruppe ‚Brassinies‘ wollen wir Kinder dafür begeistern, in einer Gruppe was zu machen“, erklärt Wietzke. „Und daraus ist jetzt schon so etwas wie eine Familie geworden.“


• Der Musikzug Bothel feiert am Sonntag, 20. September, sein Jubiläum zum 40-jährigen Bestehen mit einem Kreismusikfest am Bürgerhaus in Bothel.